12 Tipps zum Führen eines Interviews für den Gemeindebrief

Ein gutes Interview belebt den Gemeindebrief.
Bei einem Interview für den Gemeindebrief kommt es auch auf zwischenmenschliche Aspekte an.

Interviews beleben jeden Gemeindebrief, sind aber nicht immer einfach zu führen. Der richtige Ort, ein kluger Fragenkatalog, Dramaturgie und Sprache – 12 Tipps, wie auch Anfängern ein gutes Gespräch gelingt.

1. Thema eingrenzen

Bevor Sie das Interview führen, sollten Sie zusammen mit Ihrem Gesprächspartner das Thema eingrenzen. Konzentrieren Sie sich dabei auf das Wesentliche, auf den Kern des Themas.

2. Thema vorbereiten

Bereiten Sie sich gut auf das Gespräch vor, denn Ihr Interviewpartner ist in dem Thema versiert. Suchen Sie in der Vorbereitung auch gezielt nach Kontroversen und Kritik am Thema, sodass Sie Ihren Interviewpartner auch dazu befragen können.

3. Über den Gesprächspartner informieren

Informieren Sie sich über Ihren Gesprächspartner. Wichtige Stationen seines Lebenslaufs und Interessensschwerpunkte sollten (wenn möglich) bekannt sein. So können Sie gezielter Fragen stellen und spontaner reagieren. Fettnäpfchen und Überraschungen können Sie so umgehen.

4. Fragenkatalog ausarbeiten

Bereiten Sie mindestens die erste Frage vor – als Sicherung, falls Ihnen der Einstieg mit dem Gesprächspartner schwerfällt. Weitere Fragen sollten Sie sich nur grob skizzieren, damit Sie nichts Entscheidendes vergessen. Formulieren Sie nicht jede Frage schriftlich aus, sondern reagieren Sie spontan wie in einem normalen Gespräch. Es empfiehlt sich zu Beginn erst einmal eher belanglosere Fragen zu stellen, die keinen Zündstoff enthalten, zum Beispiel nach Name, Alter und Beruf. Wenn Sie das Interview mit einer heiklen Frage beginnen, kann es sein, dass sich der Gesprächspartner verschließt und im schlimmsten Fall keine Informationen mehr preisgeben möchte. Arbeiten Sie sich an die kritischen Fragen heran.

5. Der richtige Ort

Führen Sie das Interview an einem ungestörten Ort. So werden Sie nicht abgelenkt oder unterbrochen. Bei heikleren und persönlichen Themen mit eher scheuen Interviewpartnern empfiehlt es sich, sie in ihrer gewohnten Umgebung zu besuchen. Dort fühlen sie sich wohl und erzählen auch mehr über sich. Nehmen Sie sich Zeit für das Gespräch.

6. Zuhören und nachfragen

Machen Sie Ihrem Gegenüber deutlich, dass Sie interessiert sind und zuhören. Wenn Sie etwas nicht verstanden haben, fragen Sie nach. Wenn der Interviewpartner abschweift, fangen Sie ihn thematisch wieder ein.

7. Fragen richtig stellen

Stellen Sie offene Fragen, auf die Ihr Gesprächspartner ausführlich und nicht nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten kann. Beschränken Sie sich auf einen Aspekt in der Frage, sonst sucht sich der Interviewte den einfacheren Aspekt aus und beantwortet den schwierigeren Teil der Frage nicht. Es müssen auch nicht immer Fragen sein, manchmal reicht schon ein aufforderndes Stichwort. Und: Wer originell fragt, bekommt auch originelle Antworten.

8. Gesprächsziel im Auge behalten

Behalten Sie Ihr Gesprächsziel im Auge. Manche Gesprächspartner schweifen bewusst oder unbewusst ab. Klammern Sie sich aber nicht zu sehr an Ihr Gesprächsziel und den Fragekatalog, wenn sich ein deutlich interessanterer Aspekt ergibt, den Sie vorher nicht bedacht haben.

9. Dramaturgie entwickeln

Das gedruckte Interview sollte mit einem spannenden Aspekt oder einer interessanten Aussage beginnen. Daher sollten Sie, nachdem Sie das Interview geführt haben, die Reihenfolge der Fragen so verändern, dass sich ein roter Faden mit eigenem Spannungsbogen ergibt. Ein interessanter Aspekt in der letzten Aussage kann einen guten Abschluss bilden.

10. Sprachlich überarbeiten

Auch wenn ein Wortlautinterview das gesprochene Wort widergibt: Schützen Sie Ihre Gesprächspartner vor allzu umgangssprachlichen und grammatisch falschen Aussagen und korrigieren Sie bevor das Interview gedruckt wird.

11. Gegenlesen lassen

Interviewpartner haben ein Recht darauf, dass Sie noch einmal das Interview lesen dürfen, bevor es gedruckt wird. Auch Änderungen darf er vornehmen, allerdings nur an den Antworten und nicht an den Fragen. Planen Sie genug Zeit für dieses Gegenlesen ein und setzen Sie Ihrem Gesprächspartner einen zeitlichen Rahmen.

12. Ohne Mitschreiben geht es nicht

Ein Diktiergerät gibt vor allem ungeübten Interviewern mehr Sicherheit, allerdings ist das Abtippen sehr zeitintensiv. In jedem Fall lohnt es sich, mitzuschreiben, um besonders schöne Sätze auch nachher schneller auf dem Band wieder zu finden. Wer kein Gerät mitlaufen lässt, muss sehr viel, zum Teil wörtlich, mitschreiben und darf dabei das Zuhören nicht vergessen. Wenn Sie ein Diktiergerät verwenden, informieren Sie Ihren Gesprächspartner darüber. Heimliche Tonaufzeichnungen sind verboten.

gemeindebrief.de

Erstellt am: 30.08.2012

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